Eingetragener Elektrofachbetrieb Burkhardt Riedel

Elektroservice

Burkhardt Riedel

Fachbetrieb mit spanischer Zulassung


Wissenswertes zur Leistungsbegrenzung mittels ICP


Achtung: Mit Einführung des neuen digitalen Stromzählers wird kein ICP mehr installiert. Die Leistungsbegrenzung findet im Zähler selbst statt.Die folgenden Ausführungen sind deshalb teilweise nicht zutreffend. Der neue digitale Stromzähler



Weil hier mit dem Energieversorger ein Vertrag über die maximal entnehmbare Leistung zB. 3,45 kW, 5,75 kW, 9,2 kW, 13,8 kW abgeschlossen wird, muss ein Begrenzerelement für diesen Leistungswert installiert werden. Das ist bis jetzt der ICP (Interuptor de Control de Potencía). Diese Funktion übernimmt der neue digitale Stromzähler, welcher diesen ICP mit integriert hat.
Bei Überschreiten der vertraglichen Leistung schaltet der ICP aus und macht das komplette Haus stromlos.
Der (alte) ICP begrenzt aber in Wirklichkeit nicht die (Wirk)leistung, sondern den Strom, also die Scheinleistung. Bei den digitalen Stromzähler kann vom Energieversorger eingestellt werden, ob der Strom oder die Wirkleistung begrenzt werden soll.

Üblicherweise kann bis zu einer Leistung von 9,2kW ein Wechselstromanschluss beantragt werden. Für größere Leistungswerte sind Drehstromanschlüsse vorgesehen.

Ein ICP sieht äußerlich wie ein Sicherungsautomat aus, besitzt aber eine besondere Kennlinie, die eine kurzzeitige Überlastung erlaubt. Der ICP wird in einer besonderen Abteilung des Sicherungskastens eingebaut und ist verplombt.
Viele alte Hausanschlüsse auf La Palma besitzen (verbotenerweise!) keinen ICP oder haben einen zu großen ICP eingebaut, so daß es momentan in diesen Häusern keine ICP-Abschaltungen gibt. Mit Einbau der neuen digitalen Zähler hat sich diese komfortable Situation aber geändert, so dass oft die vertragliche Leistung - und damit die monatliche Grundgebühr - erhöht werden muss, damit es zu keinen Stromunterbrechungen mehr kommt.

Problematisch wird ein ICP oft bei Drehstromanschlüssen. Hier wird der Strom jeder einzelnen Phase unabhängig überwacht, d.h. falls auf nur einer der drei Phasen ein höherer Strom als der Nennstrom des ICP fließt, löst der ICP aus und die komplette Stromversorgung des Hauses wird unterbrochen. Da man also pro Phase nur maximal ein Drittel des Stromes entnehmen kann, der mit der vertragliche Leistung korrespondiert, muss sichergestellt sein, dass alle drei Phasen gleichmäßig belastet werden. In der Praxis ist dies bei Hausanschlüssen aber unmöglich zu realisieren.
Allerdings bietet der digitale Stromzähler die Möglichkeit, die gesamte Drehstromleistung zu erfassen, statt des Stromes der einzelnen Phasen. Dies muß aber vom Energieversorger so eingestellt werden.Im Moment begrenzt der Zähler bei Neuanschlüssen oft die Gesamtleistung, bei Altanschlüssen allerdings nach wie vor den Strom der einzelnen Phasen.

Bei dem folgenden Beispiel versteht man dies sofort:
Ein Hausanschluss soll vertraglich eine Leistung von 13,8 kW zur Verfügung stellen. Es wird also ein dreiphasiger ICP, Nennstrom 20A eingebaut bzw. im Zähler eingestellt: 3 x (400V/√3) x 20A = 13,8 kW (bei cos φ=1).
Falls auf einer Phase der entnommene Strom größer als 20A ist, schaltet der ICP aus. Das entspricht einer Leistung von 4,6 kW , also genau einem Drittel der Anschlussleistung. Der Elekroinstallateur muss also die großen Verbraucher - das sind in der Regel alle Elektrowärmegeräte - unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Einschaltzeiten gleichmäßig auf die drei Phasen aufteilen.

Ich empfehle daher, möglichst auf einen Drehstromanschluss zu verzichten, wenn man nicht unbedingt Drehstrommotore betreiben muss und mit einem Wechselstromanschluss bis 9,2 kW (40A) auskommen kann.

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